Artikel von Dina Kang-Euen für das Familienmagazin Clicclac (Januar 2011)
In den Mythen alter Kulturen ist die Flöte ein Geschenk der Götter oder wird von Göttern gespielt. Ursprünglich stammt die Querflöte aus China. Die älteste Darstellung datiert aus dem 9. Jahrhundert vor Chr. Etwa vier Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung kam sie über Griechenland nach Europa.
Die moderne Querflöte unserer Zeit wurde von Theobald Boehm (1794-1881) entwickelt, der das Klappensystem erfand und erste Versuche unternahm, für den Korpus außer Holz auch Edelmetalle zu verwenden.
Die Blütezeit der Querflöte reicht über das 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert wurde sie zugunsten der Violine verdrängt, um dann in der französischen Salonmusik wieder stärker zur Geltung zu kommen.
Heute ist sie ein auch bei Laienmusikern sehr geschätztes Instrument und kann Dank der Entwicklung von Kindermodellen (mit gebogenem Kopfstück) schon im Alter von 6-7 Jahren erlernt werden. Entgegen früherer Meinung ist ein vollzogener Zahnwechsel nicht notwendig. So kommt es, dass die Fangemeinde der Flöte von Erstklässlern bis zu Hobbyflötisten im Rentenalter reicht.
Der Unterricht sollte durch einen professionellen Lehrer erfolgen. Die Gefahr, schlechte Spielgewohnheiten zu etablieren ist sonst zu groß und kann den Spieler dauerhaft behindern. Es empfiehlt sich, zu Beginn eine Hospitation und ein Vorstellungsgespräch zu vereinbaren.
Wenn möglich sollte die Erprobungsphase auf einem Leihinstrument erfolgen. Wichtig ist hierbei, dass die Klappenmechanik einwandfrei funktioniert. Beim Kauf eines eigenen Instrumentes ist zu beachten, dass der Klang der Flöte in starkem Maße vom Kopfstück abhängt. Da nicht jedes Instrument für jeden Spieler passt, ist es entscheidend, dass der Kauf vom Lehrer betreut wird. Solide Schülerflöten sind für 600-750 Euro erhältlich.
Wenn die Entscheidung für einen Lehrer und ein eigenes Instrument gefallen ist, kommt das häusliche Üben als weiterer wichtiger Faktor hinzu. Hier ist es wichtig, dass Kinder von ihren Eltern regelmäßige Unterstützung erfahren; wenn in sehr frühem Alter begonnen wird, gilt das in besonderem Maße. Es ist am Anfang sinnvoll, dass Eltern den Vorgang des Übens begleiten und hörend kommentieren.
Die Querflöte ist in vielen Bereichen einsetzbar. Sowohl in Schulorchestern, kammermusikalischen Formationen, im Jazz und in Blasorchestern wird sie verwendet.
Das Musizieren mit anderen stellt den größten Motivationsfaktor dar. Das musikalische Miteinander fördert nachhaltig die Disziplin, Flexibilität und Teamfähigkeit der Schüler. Ich versuche, nach den ersten Anfangsgründen des Unterrichts jeden Schüler in eine für ihn angemessene Musikgruppe zu integrieren – auch damit das Üben zweckgebunden und sinnerfüllt ist. Dies gilt natürlich auch für erwachsene Schüler, aber bei Kindern und Jugendlichen kann es für den instrumentalen Werdegang entscheidend sein, eine musikalische Peergroup zu haben.