Die Trompete

Artikel von Klaus-Peter-Euen für das Familienmagazin Clicclac (Oktober 2011)

Das Instrument
Die Trompete ist eines der vielseitigsten Blasinstrumente und gleichzeitig eines der ursprünglichsten, geschieht doch die Tonerzeugung direkt mit unserem Körper durch die schwingenden Lippen.

Bei einigen Naturvölkern werden Muschel- oder Tierhorntrompeten gespielt; aus Metall gefertigte Instrumente kannten bereits die alten Ägypter und sogar die Bibel enthält eine detaillierte Anleitung zum Bau einer Trompete aus Silber.

Im Mittelalter bis hin zur Barockzeit war die Trompete wegen ihres starken und glanzvollen Klangs das Instrument der Fürsten und Könige und lange Zeit war ihre Verwendung den Stadtmusikern sogar verboten.

Seit der Erfindung der Ventile im 19.Jahrhundert verfügt die Trompete auch in der tiefen und mittleren Lage über alle Töne der Tonleiter. Seither findet sie in fast jeder musikalischen Stilrichtung Verwendung.

Einsatzmöglichkeiten
Für den Hobbytrompeter gibt es vielfältige Möglichkeiten der Mitwirkung in Blasorchestern, Posaunenchören, Schul- und Musikschulorchestern, in Kammermusikgruppen, Jazzcombos oder Bigbands. Nicht zu vergessen sei hier auch die Möglichkeit der solistischen Betätigung angefangen vom Geburtstagständchen in der Familie bis hin zum festlichen Soloauftritt mit Orgel oder sogar Orchester.

Der Unterricht
Das Erlernen des Instruments sollte unbedingt unter der fachkundigen Leitung eines erfahrenen Lehrers erfolgen, denn so einfach es ist, dem Instrument einen ersten Ton zu entlocken, so leicht kann man sich auch durch Selbststudium oder unprofessionellen Unterricht falsche Gewohnheiten aneignen, die später oft nicht mehr rückgängig gemacht werden können und in der Regel zu einem schlechten Ton und unnötigem Kraftaufwand führen.

Bevor der Unterricht beginnt, ist ein Beratungsgespräch und eine Hospitation im  Unterricht beim gewünschten Lehrer sehr zu empfehlen. Ich versuche dann zunächst, die besonderen Stärken eines Schülers herauszufinden, um anschließend die Entscheidung für eine bestimmte Methode oder ein Schulwerk zu treffen.

Wer ernsthaft arbeitet und täglich übt, wird in fast jedem Fall zu einem schönen Klang finden und damit sich und den Zuhörern viel Freude bereiten können und das auch schon nach recht kurzer Zeit.

Das richtige Alter
Töne entlocken können die meisten einer Trompete schon im zarten Alter von 2 Jahren.

Wer schon in der „Pampers-Liga“ mitmischen möchte, dem sei eine Schlauchtrompete empfohlen: 150 cm Gartenschlauch mit Haushaltstrichter: schon kann es losgehen.

Ab etwa dem 7.Lebensjahr hat das Ganze eine ernsthafte musikalische Perspektive, vorausgesetzt Mama oder Papa können die Zeit aufbringen, das tägliche Üben zu begleiten oder sogar selber mitzumachen – die Motivation des „wir machen das gemeinsam“ ist enorm!

Für dieses Alter stehen so genannte Taschentrompeten zur Verfügung, die kleinen Kindern die Handhabung erleichtern.

Zum selbständigen Üben mit dem Instrument sind Kinder meist ab etwa 10 Jahren in der Lage – und auch dann ist die Unterstützung durch die Eltern in der Regel sehr hilfreich. Zum Beispiel so: „Lass doch mal hören: Wie sollst du das Üben?“

Auch mit 14 oder 15 Jahren ist es überhaupt noch nicht zu spät, mit dem Erlernen der Trompete zu beginnen und auch bei meinen erwachsenen Anfänger-Schülern gibt es fast nie den berüchtigten „hoffnungslosen Fall“.

Zum Thema Zähne
Bei richtiger Anleitung können schon Kinder vor dem Zahnwechsel ohne bleibende Schäden für das Gebiss Trompete spielen. Feste Zahnspangen machen das Blasen einer Trompete schwieriger, aber nicht unmöglich. Wer in dieser Zeit genügend „Biss“ aufbringt und regelmäßig übt, kann durch die Brackets durchaus gezwungen werden, sich auf die Basis zu besinnen und dadurch das Trompetenspiel grundlegend zu verbessern.

Das richtige Instrument
Trompeten kann man ab 250,00 Euro kaufen. Von solchen Billigkäufen ist grundsätzlich abzuraten – die sind nur als Wandschmuck geeignet, klingen nicht schön und sind schnell reparaturanfällig. Nichts ist dann ärgerlicher, als wenn der Unterricht und das Üben ausfallen müssen, weil das Instrument schon wieder beim Instrumentenbauer ist. Ab etwa 550,00 Euro kann man aber Instrumente kaufen, die lange Freude machen.

In jedem Fall empfiehlt es sich, beim Kauf den Instrumentallehrer und einen Instrumentenbauer (nicht Händler!) zur Beratung hinzuzuziehen.